Здравствуйте, я ваша тётя! – Die Tante von weit her (30.06.2022)


Здравствуйте, я ваша тётя!

 

Лидия Розин

 

Германцы, здравствуйте, я ваша тётя!

Я к вам прииехала издалека.

Скажу я вам, вы хорошо живёте,

И я у вас останусь навсегда.

 

Ау, хозяева! Куда вы от меня

Попрятались? Мечтаю вас поближе

Узнать. Ведь вы – моя родня.

Но где же вы? Я вас совсем не вижу.

 

Люблю вас всей душой, мои родные.

Нехорошо играть со мною в прятки.

Вы ж знаете, я еду из России,

А там сейчас такие беспорядки.

 

Ищу я вас совсем не ради скуки,

Хожу с утра по всевозможным амтам.

А это же "хождение по мукам" –

Не признают во мне родню ферванты.

 

Сюда везла себя родне в подарок,

А вот теперь совсем я растерялась.

Никто не хочет брать меня задаром

(За деньги же я просто постеснялась).

 

Я поняла в хождении по амтам,

Что здесь таких "подарков" очень много.

Все говорят: "Мы были немцы там-то,

Любите нас." А нас понять не могут.

 

В последний раз прошу я вас, германцы,

В подарок от меня меня примите.

Другого вам уже не будет шанса...

Но коль меня признать вы не хотите,

Я попрошусь в родню к американцам,

А вы так без подарка и живите.

 

Die Tante von weit her

 

Deutsch von Eva Rönnau

 

Deutsch von Eva Rönnau

Grüß Gott, ihr Deutschen, ich bin eure Tante!

Nicht aus Amerika, doch von weit her.

Euch geht es wunderbar, das lasst euch sagen!

Ich bleibe bei euch. Hier gefällt´s mir sehr.

 

Gastgeber, was ist das? Ihr lieben Landesherrn,

Versteckt ihr euch und lasst mich einfach stehen?

Wir sind verwandt. Ich hab´ euch schrecklich gern.

Wo seid ihr denn? Ich kann euch nirgends sehen.

 

Ich will euch kennenlernen, meine Lieben!

Das ist nicht fein - ihr spielt mit mir Verstecken!

Ich bin aus Rußland, und ihr solltet wissen,

Dass dort nur Chaos herrscht an allen Ecken.

 

Ich kam nicht her aus purer Langeweile.

Schon morgens lauf ich brav von Amt zu Amt.

Das ist ein Leidensweg und keine Freude –,

Doch niemand hält mich hier für anverwandt.

 

Ich glaubte ein Geschenk zu sein den Meinen,

Doch nun bin ich schon richtig am Verzagen:

Selbst kostenlos nimmt mich hier auch nicht einer.

(Für Geld – das mag ich nicht einmal mehr fragen.)

 

Hier gibt es massenhaft solcher „Geschenke“,

Das konnte ich auf meinen Ämtern sehen.

Und alle sagen: „Dort war´n wir die Deutschen.

Ihr müsst uns lieben.“ Wer soll das verstehen?

 

Nur einmal noch, ihr Deutschen, möcht´ ich bitten,

Mich als Geschenk von mir zu akzeptieren.

Es ist die letzte Chance, die sich euch bietet...

Doch wenn ihr meint, an mir nichts zu verlieren,

Find´ in Amerika ich meine Sippe,

Und ihr müsst ohne Gabe existieren.

 

 

 



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