Сияющий остров - Die leuchtende Insel (31.07.2017)


Сияющий остров

Лидия Розин

 

Из книги „Словa и камни“

 

Перевод Евы Рённау

 

Наверное, возраст: ночами не спится.

И память со мной вытворяет такое –

Всплывают давно позабытые лица,

Приходят незванно и спорят со мною.

 

И я защищаюсь от их обвинений,

Хочу объяснить им, чтоб не обижались,

Что в храм моих песен и стихотворений

Они не случайно напрасно стучались –

Он просто закрытым был для посещений.

 

Я спрятала храм этот хрупкий и нежный

И отгородила забором высоким

От глаз посторонних, и чтоб ненароком

Обыденной грубостью ветер-невежа

Разбить не посмел витражи его окон.

 

Но жизнь очень часто меня уводила

То в горы, то в лес или даже в пустыни,

А я, возвратившись домой, находила

В том мире моём только храма руины –

Осколками песен стонала могила...

 

Я горсть этих песен в платок завязала,

Ушла от развалин, хоть было не просто.

Я взрослой и умной вернулась с погоста

И детству рукой помахала с вокзала,

И память укрыла сияющий остров...

 

Потом была жизнь. В ускоренном ритме

Дежурные времени, годы бежали.

Всё было, всё было, и всё позабыть мне

Хотелось, но всплески последних событий

Мне карты мои все вдруг перемешали...

 

А тот узелок, что с собой прихватила

(Он всё-таки мне, наконец, пригодился),

Его я сегодня, волнуясь, раскрыла:

Мир вдруг засиял, засверкал, засветился;

И песни звучали с особенной силой.

 

Теперь приходите, я буду вам рада.

Мне словом приятно делиться с друзьями,

И пусть всё не так здесь, как было когда-то;

И ветер в почёте, – не так, как в том храме,

Но ... двери открыты! Мне нечего прятать.

 

Я жду вас, я жду вас, я жду вас, ребята!

 

 

Die leuchtende Insel

Lydia Rosin>

 

Aus dem Buch "Worte und Steine"

Deutsch von Eva Rönnau

 

Es ist wohl das Alter: Kein Schlaf in den Nächten.

Erinnerung stößt mich in frühere Zeiten.

Es wollen Gesichter sich meiner bemächt´gen:

Die lange Vergessenen kommen zum Streiten.

 

Sie klagen mich an. Meinen Standpunkt vertretend

Und sie doch nicht kränkend versuch ich zu klären:

Sie klopften vergeblich am Tempel der Lieder -

Ich wollte nicht ihnen den Eintritt verwehren:

Es waren dort keine Besucher erbeten.

 

Ich musste den kostbaren Tempel verstecken,

Mit sehr hohen Zäunen und Mauern umgeben,

Damit ihn nicht alle Passanten entdecken,

Damit sich der Wind nicht erkühnt, so mal eben

Die Glasmalerei aus den Fenstern zu brechen.

 

Das Leben jedoch trieb mich fort und auf Reisen,

Auf Inseln und Berge, in Taiga und Wüste.

Und wenn ich nach Haus kam, dann fand ich Ruinen -

Den Tempel der Verse zerstört mir zu Füßen,

Ein stöhnendes Grab längst verklungener Weisen.

 

Ich band in ein Tuch eine Handvoll der Trümmer,

Entfernte mich traurig von meinen Ruinen.

Gereift und erwachsen verließ ich den Friedhof.

Ich sah aus dem Zug auf die fliehenden Schienen.

Die leuchtende Insel verschwand wie für immer.

 

Dann kamen des Lebens beschleunigte Rhythmen,

Und unbemerkt Jahre an Jahre sich reihten.

Ich wollte Vergangenes gerne vergessen,

Doch sah ich die Karten den Händen entgleiten:

Ereignisse kamen, die alles vermischten.

 

Dass ich aber damals das Bündel gerettet,

Das sollte sich doch noch zum Vorteil auszahlen.

Ich habe es aufgeregt heute geöffnet -

Und gleich fing die Welt an zu leuchten, zu strahlen.

Die Lieder erklangen - ja, fast wie geschmettert!

 

Nun kommt nur!

Ich will euch mit Freuden empfangen.

Ich möchte mit euch,

meinen Freunden, gern plaudern.

Und ist auch nicht alles beim Alten geblieben -

Der Wind steht in Ehren

und weckt hier kein Schaudern -,

Die Türen sind offen! Ich muss nicht mehr bangen.

 

Ich warte, ich warte, ich warte, ihr Lieben!



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