К. Чуковский Краденое солнце (30.12.2016)

Краденое солнце

Корней Чуковский

 

Свободный перевод Роберта Вебера

 

Изд-во «Малыш», Moсква -

1978. Номер заказа 298 329 5

 

 
 

Солнце по небу гуляло

И за тучу забежало,

Глянул заинька в окно,

Стало заиньке темно.

 

А сороки -

Белобоки

Поскакали по полям,

Закричали журавлям:

„Горе! Горе! Крокодил

Солнце в небе проглотил!»

 

Наступила темнота,

Не ходи за ворота:

Кто на улицу попал -

Заблудился и пропал.

 

Плачет серый воробей:

„Выйди, солнышко, скорей!

Нам без солнышка обидно -

В поле зёрнышка не видно!»

 

Плачут зайки

На лужайке:

Сбились, бедные, с пути,

Им до дому не дойти.

 

Только раки пучеглазые

По земле во мраке лазают,

Да в овраге за горою

Волки бешеные воют.

 

Рано - рано

Два барана

Застучали в ворота:

Тра-та-та и тра-та-та!

 

„Эй вы, звери, выходите,

Крокодила победите,

Чтобы жадный Крокодил

Солнце в небо воротил!»

 

 

Но мохнатые боятся:

«Где нам с этаким сражаться!

Он и грозен и зубаст,

Он нам солнце не отдаст!»

 

И бегут они к Медведю в берлогу:

«Выходи-ка ты, Медведь, на подмогу.

Полно лапу тебе, лодырю, сосать,

Надо солнышко идти выручать!»

 

Но Медведю воевать неохота:

Ходит - ходит он, Медведь, круг болота.

Он и плачет, Медведь, и ревёт,

Медвежат он из болота зовёт:

 

«Ой, куда вы, толстопятые, сгинули?

На кого вы меня, старого, кинули?»

 

А в болоте Медведица рыщет,

Медвежат под корягами ищет:

«Куда вы, куда вы пропали?

Или в канаву упали?

Или шальные собаки

Вас разорвали во мраке?»

 

И весь день она по лесу бродит,

Но нигде медвежат не находит.

Только чёрные совы из чащи

На неё свои очи таращат.

 

Тут Зайчиха выходила

И Медведю говорила:

«Стыдно старому реветь -

Ты не заяц, а Медведь.

Ты поди-ка, косолапый,

Крокодила исцарапай,

Разорви его на части,

Вырви солнышко из пасти,

И когда оно опять

Будет на небе сиять,

Малыши твои мохнатые,

Медвежата толстопятые,

Сами к дому прибегут:

«Здравствуй, дедушка, мы тут!»

 

И встал

Медведь,

Зарычал

Медведь,

И к Большой Реке

Побежал

Медведь.

 

А в Большой Реке

Крокодил

Лежит,

И в зубах его

Не огонь горит -

Солнце красное,

Солнце краденое.

 

Подошёл Медведь тихонько,

Толканул его легонько:

«Говорю тебе, злодей,

Выплюнь солнышко скорей!

А не то, гляди, поймаю, -

Пополам переломаю, -

Будешь ты, невежа, знать,

Наше солнце воровать!

Пропадает целый свет,

А тебе и горя нет!»

 

Но бессовестный смеётся

Так, что дерево трясётся:

«Если только захочу,

И луну я проглочу!»

 

Не стерпел

Медведь,

Заревел

Медведь,

И на злого врага

Налетел

Медведь.

 

Уж он мял его

И ломал его:

«Подавай сюда

Наше солнышко!»

 

Испугался Крокодил,

Завопил, заголосил.

А из пасти

Из зубастой

Солнце вывалилось,

В небо выкатилось!

Побежало по кустам,

По берёзовым листам.

Здравствуй, солнце золотое!

Здравствуй, небо голубое!

 

Стали пташки щебетать,

За букашками летать.

Стали зайки

На лужайке

Кувыркаться и скакать.

 

И глядите: медвежата,

Как весёлые котята,

Прямо к дедушке мохнатому,

Толстопятые, бегут:

«Здравствуй, дедушка, мы тут!»

 

Рады зайчики и белочки,

Рады мальчики и девочки,

Обнимают и целуют косолапого:

«Ну, спасибо тебе, дедушка, за солнышко!»

 

Die gestohlene Sonne

Kornej Tschukowski –

 

Nachdichtung Robert Weber

 

Verlag «Malysch», Moskau –

1978. Bestell-Nr. 298 329 5

 

 
 

Als die Sonne bummeln wollte,

kam sie hinter eine Wolke.

Meister Lampe trat ans Fenster,

sah im Himmel Nachtgespenster.

 

Und die Elstern

flogen schnellstens

auf die Felder,

in die Wälder,

um den Kranichen zu melden:

«Schreck - Schreck! Den Sonnenball hat still

verschluckt das böse Krokodil!“

 

Da die Welt ihr Licht verlor,

gehe niemand hinters Tor!

Jeder kann sich beim Spazieren

in der Dunkelheit verirren.

 

Leise weint der graue Spatz:

«Geh auf, Sonne! Unser Schatz!

In den Feldern ohne Licht

sieht man Weizenkörnchen nicht.“

 

Und die Hasen

auf dem Rasen

rufen ganz erschrocken aus:

«Sonne! Wo ist unser Haus?!“

 

Nur die Krebse, die glotzäugigen,

kriechen in der Nacht, der gräulichen,

nur die Wölfe, toll vor Ärger,

heulen auf den schwarzen Bergen.

 

In der Frühe haben

zwei gehörnte Hammel

laut getrommelt an das Tor.

Das war ein Rumor!

Wer ist dort?

Und wer ist da?

Tra-ta-ta!

Und tra-ta-ta!

 

„Tiere, öffnet alle Türen!

Kommt, um einen Kampf zu führen

mit dem Geizhals Krokodil,

der die Sonne stehlen will.“

 

Und die Tiere haben Angst,

sich mit ihm zu messen:

„Das Untier wird uns fressen.

Der Dieb ist bissig, stark und dick.

Die Sonne gibt er nie zurück!“

 

In der Bärenhöhle laufen sie zum Bären,

weil ja dringend nötig seine Hilfe wäre:

„Bär, hör auf, an der Pfote zu saugen,

schenk das Sonnenlicht unseren Augen!“

 

Und der Bär will weder kämpfen noch streiten:

um den Sumpf will er laufen und schreiten.

Brüllend tappt der alte Bär im Dunkeln,

ruft aus dem Sumpf die Bärenjungen:

„Wo seid ihr, meine Brut? Ich kann´s nicht fassen.

Warum habt ihr mich im Stich gelassen?“

 

Auch die Bärin läuft herum im Sumpf,

sucht die Bärenjungen unter jedem Stumpf:

„Sagt uns, wo wir euch zu suchen haben,

unsere Knaben?

Ach, vielleicht in einem tiefen Graben?

Oder haben euch, toll vor Hunger,

in der Finsternis zerrissen die Hunde?“

 

Wohin könnten die Bärchen verschwinden?

Die Bärin kann Jungen nicht finden.

Glotzen hören die schwarzen Eulen

die Bärin im Waldesdickicht heulen.

 

Auf einmal kommt die Häsin in die Quere

und sagt dem alten weinenden Bären:

„Schäme dich zu brüllen und zu rasen!

Du bist doch ein Bär und kein Hase.

Gehe lieber hin, Bär, und kratze

das Krokodil mit deinen knalligen Tatzen!

Zerreiße in Stücke den Drachen,

hol die Sonne aus seinem Rachen!

 

Wird sie wieder im Himmel

für uns scheinen und schimmern,

dann kommen deine zottigen Jungen

und schreien aus voller Lunge:

´Öffne die Tür, Großpapa!

Guten Tag! Wir sind hier! Wir sind da!´“

 

Und der Bär

heulte auf,

stampfte schwer

mit dem Fuß,

setzte sich

in Lauf

zum Großen Fluss.

 

Und im Großen Fluss

liegt das Ungeheuer,

in seinen Zähnen

brennt nicht das Feuer,

nicht eine rote Zitrone,

sondern die gestohlene Sonne.

 

Nun erscheint der alte Bär daneben,

um einen leichten Stoß

dem Krokodil zu geben:

„Schneller! Hörst du, Bösewicht?

Du spuckst aus die Sonne, nicht?!

Sonst - Pass auf! - ich fang dich, Lurch!

Ich breche dich dann mittendurch!

Dann begreifst du sofort und scharf,

dass man die Sonne nicht stehlen darf.

Mit der ganzen Welt ist´s aus,

und du machst dir nichts daraus!“

 

Und der Unverschämte lacht,

so dass mancher Baumstamm kracht:

„Auch den Mond - ich Krokodil -

verschlinge, falls ich fressen will!“

 

Da konnte der Bär

an sich nicht halten,

da brüllte auf

der Bär.

Über den bösen Feind

fiel der Alte,

der Klumpfüßige,

der Zottige her.

 

Zuerst hatte er ihn gedrückt,

begann ihn dann zu kneten:

„Gib unsere Sonne zurück,

du Missetäter!“

 

Der Schreck fuhr dem Biest in den Magen.

Er fing an zu jammern und zu klagen.

Da sah man aus dem Rachen,

aus dem bissigen,

die Sonne herausfallen,

in den Himmel hinausrollen.

Daran fanden alle Gefallen!

Alles begann da zu tollen!

 

Und die Sonne lief leuchtend

über Birkenblätter und Sträucher.

Scheine im blauen Himmel,

o du goldene Sonne, immer!

 

Wieder summen

die Käfer an den Blumen.

Wieder hört man die Vögel singen.

Wieder sieht man die Hasen

auf dem Rasen

Purzelbäume schlagen und springen.

 

Sieh da!

Auch die Bärenjungen

kamen wie lustige Kätzchen gesprungen:

„Öffne die Tür, Großpapa!

Guten Tag! Wir sind hier! Wir sind da!“

 

Froh sind alle Eichhörnchen und Häschen,

alle Knirpse, alle Bürschen und Mädchen,

sie umarmen und küssen den Klumpfüßigen:

„Danke, Opa, für die Sonne,

für die goldene Wonne!“

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