Эмиграция и возрождение в России в 1764-1855 г. - ч. 1 (рукопись 200-летней давности) (31.10.2017)

Anton Schneider

 

Denkschrift über den Ansiedlungszustand der Einwanderer und die Geschlechterlinie unserer Stammfamilien in Russland als wie auch über die merkwürdigsten Begebenheiten und Ereignisse in und außerhalb unserer Familien von dieser Zeit bis auf gegenwärtige Zeit 1764 - 1770

 

Wer die Fremde angenehm findet, der hat keine Liebe zu seiner Heimat; ist in uns die Vaterliebe, so kommt uns die Fremde bitter vor; wo es dir aber gut ist, da ist dein Vaterland.

(Anton Schneider in Kolonie Mariental)

 

Emigration und Regeneration in Russland von dem Jahr 1764 bis dieses 1855-te

(ein über 200 Jahre altes Manuskript)

 

Ins Russische wurde es zum ersten Mal übersetzt von Antonina Schneider-Stremjakowa

 

Erste Teil

Im Jahre 1765 wanderte der alte Kaspar Schneider mit mehreren Tausenden seiner Landsleute in das Russland, um sich selbst einen neuen Herd zu bauen, auf welchem sie die Zeit ihrer Pilgerfahrt glücklich und freudig zu verleben hofften. Er war ein Deutscher und gehörte ehemals in das Herzogtum Lothringen. Gebürtig ohnweit der schönen Provinzialstadt Metz aus dem Dorfe Willerwalden. Regensburg an der Mündung des Dorfflusses war die Stapelstadt aller derer, die sich unter der Leitung des Direktors Le Roy anwerben ließen, sie gehörten in direkter Hinsicht auch unter seine Botmäßigkeit. Alle Ausländer, die unter der Leitung des Le Roy standen und nach Russland auswanderten, sollten in dem Saratowschen Gebiete auf der Wiesenseite des Wolgastroms an dem Großen Karamanflusse auf beiden Seiten in der uralischen Steppe angesiedelt werden und den Krasnojarischen und Tonkoschurowschen Kreis bilden. Die ganze Etablierung entstand unter dem damals gewesenen Wojewoden Wasilij Grigorjewitsch in den Jahren 1764 bis 1770, der sie dann mit ganz besonderer Mildheit und Gelassenheit auf ihre für die Zukunft zu bewohnenden Plätze und Gegenden hinwies. Die ganze große Steppenregion, von den Grenzen der Kreisstadt Kamyschin, längs dem Jeruslanfluß bis zum Irgiese , stand den ersten Ansiedlern zur Anpflanzung offen. Allein nur für die Gegenwart bedacht, setzten sie sich mit ihren Kolonien zu nahe beisammen, daß die Zukunft diesen Fehler, bei dem neuen Zuwachs der Menschheit nicht mehr abhelfen konnte. Also ward bloß der Tarlyck und der Große Karamanfluß, welche unter dem Direktor Le Roy standen, besetzt, und so gedrängt aufeinander, daß nochmals das Flüßchen Jeruslan und die Karamanspitzen, der Entlegenheit wegen, unbenutzt liegen bleiben, wegfielen und mit russischen Ansiedlungen besetzt worden.

Der alte Kaspar Schneider gelangte nicht zur völligen Ausführung seine Unternehmens, sondern beendigte auf der Reise nach Russland seine Lebensbahn, noch ehe er zu seinem Bestimmungsorte gelangen konnte, und hinterließ seine Frau, einen Sohn namens Lorenz und eine Tochter Katharina, welche sich dann in der hiesigen Kolonie mit noch 82, zum Teil einzelnen und zum Teil vollständigen Familienwirten, niederließen und diese Kolonie bilden halfen. Die Schneiderische Nachkommenschaft dehnt sich noch bis heute in mehreren Zweigen konstant und glücklich aus und mit gutem Erfolg, wie aus nächstfolgendem Geschlechtsregister zu ersehen ist. Ehrlich und brav, der gütigen Vorsehung zu danken, glücklich erhalten, ist eine mit von den ältesten Familien der noch jetzt so blühend florierenden Gemeinde, Mariental genannt.

Bereits sind 91 Jahre seit der Einwanderung unserer Vorväter verflossen, da ich dieses zum steten Andenken niederschreibe, und zähle das vierte Glied in der Geschlechterfolge seit der Gründung der Kolonieanpflanzung. Vielleicht wird ein mancher denken oder gar wohl sagen: wie es möglich sein kann von einem Zeitraum von 91 Jahren her noch so etwas dergleichen für Gewißheit schreiben zu können, oder wie es also sein kann, ohne nicht Dichtungen einzuschalten. An der Wahrheit darf keiner zweifeln, ich bürge für die Wahrheit, weil ich selbst der Wahrheit nächster Freund je in meinem Leben gewesen bin, und solange ich atme, es auch bleiben werde. Besonders darf keiner an der Wahrheit zweifeln, weil ich von meiner Kindheit an zu allerlei guten Merkwürdigkeiten und besonders an alten Erzählungen ein großes Vergnügen fand, was mir dann bei meinem reiferen Mannesalter wie eingeprägt ins Gedächtnis durch die Sinneskraft erhalten und sich klar vor Augen stellte; und wer es nicht glauben will, verweise wo ich in demselben über den Ansiedlungszustand aller Deutschen im Saratowschen Gouvernement umfassend alle Begebenheiten bis auf die gegenwärtige Zeit unparteiisch geschrieben und dem Unterhaltungsblatte zum Abdrucken in die Spalte gegeben habe. Siehe 7-ter Jahrgang Nr. im Unterhaltungsblatt für deutsche Ansiedler (Es handelt sich um das Unterhaltungsblatt für die deutschen Ansiedler im südlichen Russland, das vom Landwirtschaftlichen Verein und Fürsorgekomitee in Odessa in den Jahren 1846 bis 1863 herausgegeben wurde. Die Nummer wurde vom Autor nicht genannt, auch wurde das Erscheinungsjahr vom Autor nicht korrekt angegeben. Eine Überprüfung ergab, daß es sich um Beiträge von Anton Schneider unter der Überschrift „Geschichtliche Darstellung der Ansiedlung und fernen Schicksale wie auch des jetzigen Zustandes der Landwirtschaft der Kolonisten an der Wolga, abgedruckt in Nr. 11/1852, S. 81-84 und Nr. 12/1852, S. 90-92).

Ein unausgesetztes und geschäftliches Nachdenken, daß mir schon vor langer Zeit die Aufgabe, meine Söhnen und Enkeln, sobald ich Muße finden werde, dieses als eine für spätere Zeit und Zukunft bestehende Nachweisung, wie es die Erfahrung bestätigt, getreu und wahrhaft, so wie ich es oftmals von meinem seligen Vater erzählen hörte, alles dieses unvergeßlich durch schriftlichen Aufsatz vorzulegen, damit dieselben doch wenigstens auch in der fernen Zeit wissen können, von woher ihre Vorväter nach Russland eingewandert sind, wo, wer, und wie sie bestellt und beschaffen waren; aus welchem Lande, Gegend und welches Geschlechts sie in Folge für und für gewesen sind. Ich empfehle ihnen daher dieses zur unabweichlichen Nachahmung, diesen meinen gemachten Aufsatz auf alle mögliche Weise sorgfältig als einen teuren Schatz aufzubewahren, obgleich diese Geschichte und unser Geschlecht kein edles, sondern bloß ein armer Bauernstand an sich selbst ist, und die Lebensweise dieselbe bis jetzt noch immer ist, so finde ich doch in demselben eine große Annehmlichkeit; denn nicht der Schimmer noch glänzende Bemühungen noch Eitelkeit wird von dem Menschen verlangt, sondern eine wahre Treue zu seinem Berufe, um nur die Pflichten, die das Wohl des gesellschaftlichen Lebens mit mehreren Nachdrucke und anhaltender Tätigkeit die Menschenliebe zu befördern. Und dann ist der Bauer, so schlecht und niedrig er auch in der Reihe anderer Stände steht und sein Namen verächtlich ernannt ist, ein ehrwürdiger und verdienstvoller Mann und kann getrost mit einem jeden andern glänzenden Stande den Weg zum Himmel suchen, und wird ihn auch finden, wenn er nach seinem Berufe und Pflichten ehrlich lebt und strebt. Der Bauer bildet im menschlichen Leben den größten Teil, alles lebt von ihm, kein Stand kann sich ausschließen, der sagen kann, er habe den Bauern nicht nötig, und wenn er auch in den schönen Künsten bis ins Unendliche gestiegen wäre; denn er bringt durch seinen rustikalischen Geist und Tätigkeit alles ins Leben und gibt einem jeden Stande alles in die Hand, was er je zu einem seinem Gewerbebetriebe vonnöten hat. Ich will mich hierüber nicht länger aufhalten; ich will es einem jeden Unbefangenen zu urteilen selbst überlassen, welchen Nutzen der Bauer dem Staate, dem Reiche, jeder Zunft und jedem Stande zubringt. Ich schließe diesen Satz und wähne nur noch, daß auch den Bauern, wenn seine Einrichtung auf guter Ordnung beruht, niemand verwerfen wird, wenn er bei seinem sozialen Leben Zweckmäßigkeit zur Folge hat.

Ich ersuche hiermit noch einmal meine Söhne und Enkel, ja auch noch diejenigen, welche nach 80 Jahren erst geboren werden, den Bericht, so wie ich im 91-ten Jahr seit der Gründung der deutschen Kolonien ihn niederschreibe, zu lesen beflissen sein möchten. Und sollte einer meiner Nachkommenschaft nicht die Erfahrungsweise im Lesen und Schreiben erlernen können, so empfehle und bitte ich, doch wenigstens durch Erzählungen vom Vater auf den Sohn mündlich zu vererben, bis später einer in den Wissenschaften emporkeimt, sodann wie ich, da ich das vierte Glied bin, ebenfalls zu berücksichtigen und niederzuschreiben und das Ganze als eine denkwürdige Sache stets fortzusetzen und ein solches mit Freunden ach der unten beigesetztens Form einzuschreiben.

Viele Tausende unserer Mitbrüder sind bereits dahingetaucht in die endlose Ewigkeit, die hierüber so wenig Bedenken trugen, und haben ihrer Geschlechterfolge weder das eine noch das andere als merkwürdige Nachweisung zurückgelassen, was auch gar nicht notwendig noch wichtig von einem Nutzen für sie war. Demnach stellt mir dieses in den Verhältnissen dieses Zeitraumes eine nicht zu tadelnde Sache vor, welche mehr einleuchtend als eine gute Ordnung angesehen werden kann Und so scheint es mir wohl der Mühe wert zu sein, das, was früher und später und gegenwärtig geschehen ist, zu beurkunden, denn wir finden kein Reich, keine Stadt, keine Gemeinde, in der nicht von langer Zeit her über Begebenheiten Journale, Geschlechterbücher und Registraturen vorhanden sind, in denen die merkwürdigsten Verhältnisse, Begebenheiten, Ereignisse und Vorfälle von Zeit zu Zeit eingetragen und als treue Nachweisung der Beobachtungen für die späte Zeit vorsichtig aufbewahret und gehalten werden.

Obgleich der alte Kaspar Schneider noch auf dem Marsche nach Russland gestorben, wo war doch sein Sohn Lorenz schon ziemlicher Maßen zu seiner Majorennität angewachsen, dass er so viel Wirksamkeit besaß, sich gleich nach der Etablierung mit seinen übrigen Mitbrüdern zu weiter Fortbringung seiner verwaisten Familie, der er nun als Wirt und zugleich als neuer Anfänger auf dem jungfräulichen Boden, den sie betraten, vorstehen mußte, sich einen neuen Herd baute, seine Haus- und Landwirtschaft, freilich in kümmerlicher Art, nach und nach einrichtete. Der Vater war in Deutschland in seiner Handarbeit so lange, bis ihn die Vorsehung Gottes zur Wanderschaft, nach Russland zu übersiedeln, angewiesen; daher hatte er weder Geld noch Barschaft, sich allhier häuslich niederzulassen. Auf Gott und seine gültige Vorsorge vertrauend, lebte und strebte er bis zu seiner völligen Manneskraft, und der Herr segnete ihn zu einem für sein Wohl vergnügten neuen Leben. Arm und unvermögend, wie es der größte Teil dieser alten deutschen Emigranten war, ebenso befand sich auch unsere Stammfamilie anfangs der neuen Periode in Russland.

Kein unvorgesehenes Schicksal, auch kein Ungefähr versetzte unsere älteren Familien hierher, sondern freier und ungezwungener Wille beherrschte sie, Not an Ländereien und ein ehrliches Fortkommen und andere Ereignisse mehr, welche damals in Deutschland die Völker drückten, hart heimsuchten, ermüdeten, nötigen sie aus ihrem Vaterlande zu entweichen, um sich anderswo friedlich niederzulassen, wo Freiheit an Ländereien und andern Vorrechten mehr zu finden, wodurch die Lebensweise und Unterhalt derselben sich in reicherem Segen einstens zu vorsprechen gab, nahmen dieselben ihre beschwerliche Reise in ein fernes Lande vor, allwo sie und bis heute noch deren Nachkommenschaft, in der freudigen Umgebung von Feldfluren eingeschlossen sind, glücklich leben und als ein schöner Frühling herangesprossen sind.

Auf Gott und der gnädigen Kaiserin Katharina II. glorreiches Andenken vertrauend, verließen unsere Vorväter den einheimischen Herd und zogen in dieses Land, obwohl es damals noch in dem verschlossenen Herzen der Zukunft nicht zu lesen noch zu berechnen war, was einstens mit der Zeit werden wird. Allein vertrauend auf Gott und das feierliche Versprechen der damals glorreich regierenden gnädigen Kaiserin Katharina II. gelangte sie zu einer glücklichen Zeit, und unter de, Schutz der ganzen kaiserlichen Linien von Katharinen Zeiten her funkelt noch auf Ihrer Nachkommenschaft und ihrem Throne eine preiswürdige Gloria, welche durch Gottes Gnade noch bis heute nachgetragen wird.

Unter der glücklichen Regierung der Kaiserin Katharina ward der Grund der Ansiedlung gelegt, und die noch bis jetzt blühenden 1 0 2 Kolonieanpflanzungen sind redende Denkmäler von dem Bestreben benannter Monarchin. Lorenz Schneider nahm zu an Verstand, Alter und Jahren, und nach seiner Majorennität verheiratete er sich mit der ledigen Tochter des Kolonisten dieser Kolonie Johannes Zwinger, namens Katharina, mit welcher er sich dann nach und nach unter mancherlei und mannigfaltigen Beschwernissen kümmerlich Haus- und Landwirtschaft einrichtete und mit seinen übrigen ansässig gemachten Mitbrüdern als rechtschaffender Hausvater auftrat. Er vermehrte mit jedem Jahre sein weniges Vermögen und setzte sich endlich in den vollkommenen Stand, daß er bald die trüben Wolken, die sich bei seiner Wanderschaft als verlassene Waise einstellten, vorübergezogen und bei seiner mühseligen Einrichtung der Wirtschaft, von der er wenig Kenntnisse hatte, ängstlich heimsuchten, bald vergaß.

Bei der Etablierung und der Verteilung der Hofrechte erhielt er bei der Auslosung den siebenten Hofplatz und die dazu gehörigen Wirtschaftsgebäude wie Haus, Ambar und Stallungen, wo ich noch von letzteren als Beweise der Wahrheit einem jeden vorzeigen kann, und ich als der rechtmäßige Universalerbe der Geschlechterlinie bewohne noch bis heute den unter dem Los zuteil gewordenen Platz, und es erging uns, der Gnade Gottes zu verdanken, auf demselben bis auf die gegenwärtige Zeit recht vergnügt und gut.

Lorenz Schneider zeugte zwei Söhne, Johannes und Johann George, und eine Tochter namens Anna Maria. Nach einem Lebensalter von 40 Jahren beschloß er gottselig sein Leben, nachdem er als ein wohleingerichteter und besorgter Hausvater nicht nur für das Irdische, sondern auch für das Ewige durch tadellose Beispiele seiner Tätigkeit als wie auch des christlichen Lebenswandels hinüberschlummerte in die endlose Ewigkeit, und hinterließ seiner Nachkommenschaft so viel, das sie unbesorgt auf der ihnen angewiesenen Bahn glücklich, ohne Schulden oder andere Störung, was das Leben verbittert, fortlieben konnten.

Johannes, der älteste Sohne des Lorenz Schneider, als der Universalerbe, verheiratete sich noch bei der Lebzeit seines Vaters und der Mutter mit der ledigen Tochter des Kolonisten dieser Kolonie, Peter Hild, namens Maria Katharina, und zeugte einen Sohn namens Anton und eine Tochter namens Anna Maria. Die Betriebsamkeit der ganzen Haus- und Landwirtschaft beruhte nun auf einem guten und wohleingerichteten Grund; Haus- und die übrigen Gattung, an dem sein Bruder Joh[ann] George seinen Anteil Erbschaft noch zu suchen hatte, obgleich der Vater ihm bei seinem Ableben testamentlich seinen Erbanteil vermacht hatte; daher teile er seinen Bruder Joh[ann] George nach einigen Jahren von sich ab und errichtete ihm eine neue Wirtschaft, nachdem derselbe sich mit der ledigen Tochter des Kolonisten hiesiger Kolonie Bartholomäus Becker, namens Susanna, verheiratet hatte, und nahm sich als Beihilfe den Sohn des Johannes Herrmann; namens Franz, zu sich, dem er seine Tochter Anna Maria zur Ehe gab.

1813, den 26. März, starb meine selige Mutter namens Maria Katharina in ihrem 58-ten Jahresalter an der Wassersucht.

Im darauf folgenden Jahre 1814, den 15. Januar, heiratete ich die Tochter des hiesigen Kolonisten Johannes Wolf, namens Maria Anna.

Noch in eben diesem Jahre, den 2-ten November, starb mein seliger Vater in seinem 44-ten Jahresalter an einer lungenangreifenden Krankheit, an der er seit sieben Jahren gelitten und nach und nach ruhig entschlafen; und ich bestattete ihn zur Erde, wie es der christliche Gebrauch verlangt.

Nach dem Ableben meines Vaters teilte ich mit meiner Schwester Anna Maria die ganze Nachlassenschaft wurde aber bei der Verteilung von meinem Schwager auf eine ungerechte Art hintergangen, indem ich durch Günstlinge von seiten meines Schwagers zum Teil beredet und zum Teil betrügerisch behandelt worden; weil ich noch jung, unerfahren, von keiner Seite Hilfe noch Rat hatte, so ging es eben nicht so gerecht her, wie es gehen sollte, denn er erhielt die Hälfte von dem Vieh, und zudem baute ich ihm noch ein Wohnhaus. Sieben Jahre stand er als Beihilfe in unserer Wirtschaft. Obgleich ich bei der Verteilung des Vermögens stark vervorteilt worden bin, so verließ ich doch die gütige Vorsehung Gottes nicht, und der Herr segnete mich in allen meinen Werken, Tun und Handlungen jederzeit, sozwar, daß ich meinem Schöpfer und Herrn den tiefsten Dank für alles empfangene Gute erstatte.

Meine Schwester Anna Maria aber starb ebenfalls noch in diesem 1814-ten April, in ihrem 28-ten Jahresalter. Nun hätte ich wieder das volle Recht gehabt, das verteilte Vermögen, weil sie keine Erben hatte, zurück zu fordern, aber es fehlte an Erfahrung und Belehrung, und sonsten war niemand, der sich meiner angenommen hat.

Nun schien es, als sollte die ganze Linie der Schneiderischen Familien zum Absterben und Verschalten kommen, weil das ganze Geschlecht durch gänzlich zu keinem hohen Alter gelangte, und alle ihr Leben frühzeitig endigten.

Gott, der unendlich gütige und mächtige, aber weiß, seine Anordnung so gut einzurichten, daß alle seine Anschläge, Werke und Taten in allem immer gut sind. Ich, der ich dieses niederschreibe, bin der rechtmäßige Nachfolger innerhalb der Zeit von 91 Jahren her, und der Segen des höchsten Gottes, der zwischen mir und meiner Gattin innerhalb von 42 Jahren lebte und bis heute noch lebt, und wir beide das 58-te Jahresalter zählen und die Zweige, die wir innerhalb von 42 Jahren miteinander zeugten, wird die hiernächst folgende Geburtslinie in der Ordnung verzeichnet sehen, womit uns die gültige Fürsorge beschenkt und gesegnet hat. Ich zähle von nun an eine neue Periode, mit welcher ich den Verlauf meiner eigenen Familie beenden werde.

Ich verblieb denn nun ganz allein in der vom Anfange her eingerichteten Wirtschaft zurück und setzte dieselbe bis zum Jahre 1819 wohlbesorgt fort. Weil dann die Landwirtschaft in der hiesigen Gegend ohne Mitarbeiter für einen schwer ist, und mit Lohnknechten dieselbe zu bestreiten, mir äußerst beschwerlich fiel, so verkaufte ich meine ganze Nachlassenschaft, weil ich der einzige Erbe war, verlegte das Geld auf Interessen und nahm den hiesigen Schuldienst an, zu welchem ich von meinen Jugendjahren her schon ein ganz besonderes Ingenio hatte und die Fähigkeiten, die natürlichen Geistesgaben und Kenntnisse waren die Folgen, einen ordentlichen Schulmeister abzugeben, wie wir ungeschmeichelt hören werden; denn meine heitere Gemütsbestimmung zeigte sich schon in der Schule durch Lesen, Schreiben, Rechnen und andere hierauf beziehliche Neigungen vorzugsweise aus, daß ich, keiner mit von den Geringsten, meinen Platz einnahm, sondern immer eine der ersten Stellen hatte, besonders im Schreiben zeichnete ich mich am allerbesten aus. Kurz, ich war ein gutes aufmerksames Schulkind. Vielleicht wird man sagen, dieser lobt sich, und eigenes Lob stinkt, sagt ein Sprichwort. Nein, ich rede reine Wahrheit.

Zum Schuldienst hatte ich alle Fähigkeiten, wofür meine Seele sich verbürgen konnte. Denn es ist eine schlimme Sache, einen Stand oder Amt auf sich zu nehmen, zu dem man weder genugsame Fähigkeiten noch die notwendigen Eigenschaften besitzt; denn dies ist nicht nur allein gefährlich, sondern höchst schädlich. Der Schulmeister muß im Lesen gegründet sein; schreiben muß er nicht nur schön, sondern auch richtig schreiben können; alle Striche und Zeichen wissen und einen ordentlichen Brief schreiben können; sein Absehen muss sein, daß die Kinder gut lernen und im Katechismus gut unterrichtet werden. Er muß selbst fromm und tugendhaft sein, um die Gemüter der Kinder recht zu bilden und ihnen die sittlichen Tugenden einflößen; kurz, er muß so beschaffen sein, wenn sein Amt fruchten soll, daß niemand über ihn klagen kann. Diesen Dienst verwaltete ich ungestört in einer Reihe von 25 Jahren mit gutem Erfolg fort. Zufriedenheit und Eintracht der Geistlichen und der Gemeinde krönten meinen untadelhaften Handel und Wandel, sowohl in- und außerhalb dieses Dienstes wie auch durch ausgestellte schriftliche Attestationen und Scheine, durch welche ich die Ehre habe, einem jeden, der es nur hören und sehen wünscht, vorzuzeigen.Innerhalb dieser Zeit von 25 Jahren hatte ich die Ehre, sechs Geistliche zu bedienen, welche ich alle der Reihe nach hier bezeichne als:

Pater Josephus Steidle, ein Jesuite.

Raimundus Tubzewitsch, ein Dominikaner

Josephus Tubzewitsch, missionar, aus dem orden des H1. Vinzenzius

Peter Rolewitsch, aus ebendiesem Orden.

Josephus Jakubowsky, Missionar.

Johannes Logaimsky, Missionar.

Der Kräfte halber konnte ich diesen verehrungswürdigen Dienst noch längere Jahre forstsetzen, aber gewisse Ursachen, die mir täglich lästiger wurden, erschwerten mir den Dienst, sozwar, daß ich ihn niederlegte und zu meinen Kindern in das noch unlängst erbaute neue Haus übergezogen und mich in Ruhe setzte. Das Allerverdrießlichste, was mir bei diesem Dienst letztlich vorkam, war die Ausgelassenheit der Kinder in der Schule und Christenlehre, denn alljährlich, anstatt der besseren Ausbildung, sah ich zu meinem größten Leidwesen ihre Verderbnis mehr und mehr emporsteigen, wo auch keine Ermahnung, Bestrafung noch die größten Drohungen nichts mehr halfen. Augenscheinlich stieg die Verderbnis, und was war die Ursache? Kurz zu sagen; der liebe, gute Herr Pater Logaimsky war leider des ganzen Schuldner; denn er sah weder auf die Schule, Christenlehre noch auf Sittlichkeit noch weder auf eines, was das verdorbene Sittensystem hindern möchte, in keinem Falle auf etwas bedacht.

Seine Antwort bei einer etwaigen Anklage war; Es sind Kinder, und was soll man mit ihnen machen? Straft man sie, so werden die Eltern zürnen, die Zeit bringt es jetzt mit sich. Holla! Dachte ich; nun willst du bei einem solchen Bescheid die Last der verdorbenen Jugend von dir abschütteln? Von dieser Zeit her, in welcher der Pater Logaimsky das hiesige Kirchspiel versorgte, beschlich nicht nur die Verderbnis unsere liebe Jugend allein, sondern auch die Alten wurden ebenfalls verdorben, weil der Hang auf nicht gut behaglichem Grunde beruhete und so bei dem leichten Hergange alles zu stocken und zu verderben anfing. Alt, groß und klein verkehrten so, daß man über den jetzigen Zustand gegen den früheren mit Tränen in den Augen nicht genug bedauern kann. Wann wird es besser werden? Nicht mehr. Außer Gott müßte sich erbarmen und uns wieder heilige Jesuiten zuschicken. Über die verdorbenen Sitten werde ich unten mehreres sprechen.

Mein Sohn Jakob wurde mein Nachfolger, der schon früher ein Jahr in der Kolonie Krutojarowska , und zwei Jahre in Kasitzkaja den Schuldienst versehen hat, und ich zog in meine wieder neuerrichtete Wirtschaft im Jahre 1844 ein. Bei dem Eintritte meines Sohnes prophezeite mir freilich mein Herz, wegen dem traurigen Zustand, den ich so tief fühlte, es würde vielleicht besser sein, ihn anderswo zu lassen, und daß in der Folge nichts Gutes mehr zu hoffen sei, war ich fest überzeugt. Allein durch Zureden des Herrn Paters Logaimsky und anderer mehr ließ ich es zu, aber mein Herz prophezeite nicht fehl, und nach acht Jahren stieg die große Empörung. Welche Satanlist, Neid, Haß und allerausgelassenste Bosheit, die je ein Menschenherz auf- und vorbringen kann?

Aufwiegler, Rachsüchtige, Nichtswertige und Gottvergessene suchten Fallstricke zu legen, um eine Ursache zu finden, um den Sturz meines Sohnes zu bewerkstelligen, fanden aber keine, hoben daher nicht begründete Ursachen hervor und versuchten, da nun alles nichts helfen wollte, das Gehalt zu vergeringern, machten Beschlüsse, gaben Bittschriften ein ins Comptoir, klagten beim Herrn Pater Superior, und da ihr Verlangen nicht gestattet werden konnte, weil es gesetzwidrig war, so erweckte der Satan einen Mann, dem der Neid schon während der drei Jahre, als der Prozeß aufgeregt ward, starr aus seinen großen, tiefen, eingefallenen, diebischen Augen hervorschaute, der dann bei seiner Macht und falschen eifersüchtigen Träumereien noch mehr in seinem verborgenen gehässigen Herzen einen Bogen gefunden, durch welchen er dem Umsturz meines Sohnes endlich auch zuwege brachte. Wiegelte die Gemeinde durch teuflische Eingebungen auf, daß dieselbe Anstand nahm, auf seine, niederträchtige Vorstellung den Herrn Pater Antonius Rudnitzky dahin zu verleiten, ihn von dem Schuldienst zu entfernen und ihnen nach seinem eigenen Gutdünken einen andern fähigen Schulmeister anzustellen.

Von leichtem Sinne, ohne Überlegenheit, durch langes Hin- und Hergaukeln, für sich selbst ungewiß, beschloß endlich derselbe, meinen Sohn Jakob nach der Kolonie Otrogowka zu versetzen, worauf ich auch wegen der äußerst größten Verdrießlichkeit eingegangen bin, und er noch bis heute dorten seinen Dienst versieht, so daß dieselbe Kolonie seit ihrem Bestehen noch keinen Bessern gehabt hat. Und nun wählte der weise, vorsichtvolle Pater Rudnitzky seinen früher gehabten Schulmeister Adam Wilhelmi, der in Raskaty ihm, als er dorten Seelsorger war, als Küster und Schulmeister diente. Jetzt hatte er einen geprüften Mann ohne Kenntnisse, ohne Erfahrungen im Singen, ohne Stimme zum Beten, ohne Beredsamkeit, ohne Fähigkeit, sozwar, daß derselbe noch ehe ein Jahr verflossen war, an ihm die größte Abscheu, die er nur haben konnte, empfand, und bald darauf, weil er ihn selbst rekommandiert und für einen Engel hielt, der Gemeinde ihn so vorstellte, so zog er sich mehr oder weniger den Haß mancher vom Teufel Geblendeten auf den Hals und als er ihn, ebenso wie er ihn beigeschafft hat, wieder gerne loswerden wollte, so widersetzte sich ein großer Teil der Gemeinde, mit welchem das hochlöbliche Kreisamt miteinstimmte, und auf dessen Rat und heimische Anstiftung gelangten die Empörer zu einem närrischen Beschluß und verklagten den ihnen vormals so gefälligen Herrn Pater beim Superior, beim Erzbischof, beim Minister und beim Comptoir.

Da nun aber alle ihre bösen Wege, verlogenen Bittschaften und teuflischen Einfälle nichts auf die Beine brachten, so mußte endlich der hochberühmte Herr Schulmeister Wilhelmi durch Befehl des Comptoirs mit einem großen Korb, ohne Attestat, abziehen; dann wollten sich seine Anfänger bald auf den Kopf stellen, und manche gerieten zum Erbosen, aber alles half nichts, er mußte in Herzog durch Gunst des hochberühmten Kreisamtes den Schreiberdienst annehmen. Das bestehende Kreisamt bildeten die folgenden Personen: Joseph Dellwa, Obervorsteher, Matthias Herrmann, Kreisbesitzer und Nikolaus Allmeier, Kreisschreiber.

Diese vortrefflichen, hochgepriesenen Männer, in denen kein Funken von Gerechtigkeit, christlicher Vollkommenheit, menschlicher Liebe zu suchen war, spielten die ganze Rolle, denn sie vergriffen sich in Sachen, die in die politischen Angelegenheiten keinen Zugang finden, weil der Schulmeister einzig und allein, was die Anstellung und Entfernung betrifft, der Geistlichkeit zugehört, und doch wollten sie es durch heimliche Hintertreibung zuwege bringen. Sehen wie hier einen gesunden Verstand von Vorgesetzten, kann man sicher schließen, daß sie in jeder anderer Angelegenheit auch die richtige Straße gehen? Nein, die Erfahrung bestätigt, daß seit der Zeit, da Dellwa als Obervorsteher existiert, die abscheulichsten Ungerechtigkeiten vorgegangen sind, wo ich unten mehreres bemerken werde.

Dieses ist die Verfolgungs- und Empörungszeit gewesen, unter der mein Sohn vieles erdulden mußte. Aber Geduld überwindet alles. O wie gerne wünschten viele meinen Sohn wieder zu haben , weil seitdem wir die hiesige Kirche verlassen, keine Ordnung unter der Jugend, sowohl in der Schule als wie auch in der Kirche; der Gesang, der früher bei unserer Zeit so harmonisch, so lieblich und erfreulich das Ohr der Menschen durchschallte, ist mit uns fortgegangen, alle Dank- und Loblieder, die wir mit unserem wohlunterrichteten Chore anstimmen, sind zum Teil verschwunden und zum Teile werden sie mit zugesetzten falschen Tönen angestimmt und ebenso mit einem unangenehmen Empfindungslaut beendigt, daß es sehr zu bedauern ist, wenn man den jetzigen Gesang gegen den unsrigen vergleicht. Was ist doch angenehmer als ein schöner Kirchengesang! Kann das Herz des Menschen nicht bis in den Himmel zum Throne des Allerhöchsten besser erhoben werden, als wenn dasselbe in gehörigem harmonischem Gesang angereizt wird? Und wie schwer fällt es dem Menschen, wenn er durch falsche Töne in seinem Gebete gehindert wird? Dabei entstehen Ausschweifungen, zerstreute Gedanken, Unwillen, und zuletzt ist gar kein Wohlgefallen.

Zu der Zeit, als der Wilhelmi den Gesang begleitete, geschahen mehre Ausschweifungen und Gelächter, die noch zwei Jahre dauerten, als bei uns, in den 33 Jahren, die ich und mein Sohn zusammen begleiteten. Denn es war selten der Fall beim Gottesdienste, daß nicht die widerlichsten Verwirrungen beim Singen vorkamen, und dies hauptsächlich jedes Mal, je größer das Fest war, desto größer war auch die Verwirrung, und so kann man sich auch leicht einbilden, wie es hergegangen ist. Seine Feinde lachten und spotteten und seine Freunde trauerten und schämten sich, und so war durch zwei Jahre der hiesige Kirchendienst bestellt, daß dabei mehr Gott beleidigt worden als er mit Ehrfurcht angebetet worden ist. Wer hat dies zu verantworten? Der schuldige Teil, wie er schon beschrieben ist. Gott wolle uns alles verzeihen, denn wir sind alle Sünder und schwache Menschenkinder.

Es erging mir gottlob, während meiner Dienstzeit recht gut. Freilich waren auch manchmal Zeiten, die bitter und beschwerlich, durch Unannehmlichkeiten und Ärgernisse fühlbar wurden, aber wo ist ein Amt oder Stand in der Welt, in welchem nicht Beschwerlichkeiten zu finden sind, besonders da, wo man sein Amt mit Rechtschaffenheit und gutem Anstand begleitet. Zwar sagt ein Sprichwort: Kein Prophet gilt in seinem Lande. Bei mir aber hat es gegolten. Glücklich und zufrieden mit der Vergangenheit bin ich durchgekommen, was aber meinem Sohn umso mehr mißlungen ist. Heutzutage hat sich die Menschheit, was Treue, Liebe und Eintracht erfordert, um vieles verändert. Gott wollte bald mit seiner Hilfe erscheinen. denn mein Herz prophezeiet mir wegen dem traurigen Zustand der Menscheit in der gegenwärtigen Zeit, daß in Zukunft nichts mehr Gutes zu hoffen ist. Das Elend, welches über uns kommen wird, wird schreckbar sein, und ihr meine lieben Kinder, möget ihr doch nur Augenzeugen sein, ohne dasselbe in der Person selbst zu erfahren, was ich nicht wünschen wollte. Darum betet zu dem Herrn des Himmels und der Erden, daß er mir, euch und allen verzeihen möge.

Weil dann während der Zeit von 25 Jahren sich meine Familie stark vermehrte und ich ein Vater vieler Kinder ward, das Gehalt, das ich bezog bei meinem Geschäfte, sich nicht mehr recht interessieren wollte, so war ich im Herzen fest befaßt, alle meine Söhne auf irgendeine Art in Unterricht einer Professorin abzugeben, wozu sich aber keiner entschließen wollte noch eine Lust verspüren ließ, sondern ihr Liebstes und Einziges, was sie wünschten, war, nach Herkunft und Abstammung die Landwirtschaft zu betreiben, weil dieses Gewerbe eines der ältesten und besten im Geschäftsleben auf Erden ist, denn der ganze Nährstand beruht auf diesem Grunde.

Ich kaufte zu dessen Betriebe die hierzu erforderlichen Pferde und alles Zugehör, um ordentlich mit einem Pfluge in das Feld fahren zu können, und so hiermit machte ich wieder im 1853-ten Jahr einen neuen Anfang zur Landwirtschaft.

Der Grund ward nun gelegt. Im 1854-ten Jahr baute ich mir wieder ein neues Haus, denn das väterliche Haus hatte ich innerhalb meines Schuldienstes verkauft, bloß die Hofseite blieb unbewohnt liegen, auf der ich ich mich nun mit allen nötigen Gebäuden als Haus, Backhaus. Stallungen, Saraien usw. ordentlich eingerichtet habe, und unter meiner Anleitung ackerten und säeten sie auf dem Felde nach ihren KräftenBackhaus, so viel sie nur konnten, denn an Fleiß und Geschicke fehlte es ihnen nicht, und gelangten allmählich zu einem guten Wohlstande, daß wir gegenwärtig, Gott sei Dank gesagt, vergnügsam, friedlich und ehrlich nach Bauernart leben können. Haus, Hof und alle Nebengebäude stehen nun wieder in gutem Stande, und an Vieh hat uns der liebe Gott auch gesegnet: An Geld bin ich nicht reich, aber an Menschen bin ich reicher und zähle in gegenwärtigen 1855-ten Jahre 25 lebende Seelen beiderlei Geschlechts, wie wir nächstens hören und sehen werden.

 

Die Liste der Gattung in fünf Generationen – im

 

Buch „Mariental XIII-XIX Wolgadeutsches Gebiet“

 

Die Kinder sind christlich erzogen, in den Glaubenssachen hab ihnen gute Beispiele gegeben, und wenn es Gott gefällig sein sollte, auch soviel an Lebensbedürfnis hinterlassen, daß sie als Bauersleute vergnügsam leben können. Da aber mein Familienkreis sich so zahlreich verzweigte, so fand ich es für nötig, den ältesten Sohn abzuteilen, dem ich denn auch im 1851-ten Jahre eine neue Wirtschaft errichtete und separat schreiben ließ. Das ganze Wirtschaftsgebäude in summa summarum gerechnet betrug bar 2000 Rubel.

Der Herr segne ihn, denn er ist in allem, was die Pflicht der Kinder anbelangt, zu jeder Zeit treu und aufrichtig gewesen, was ich auch noch bis jetzt von allen meinen Kindern in Freude erlebt habe.

Wen sollte es nicht freuen, wenn ein Vater zu manchen freien Stunden von seinen Kindern lieblich und freundliche im elterlichen Hause besucht und umkreist wird, um sich herzlich mit ihm zu unterhalten und ihn zu erfreuen?

 

Stammesregister aller Namen, die sich in der Kolonie Tonkoschurowka anfänglich häuslich niedersetzten, wo und wann sie sich anwerben ließen

 

1. Andreas Weilert, den 25-ten Juli 1765 in Ulm

2. Simon Maier, den 8-ten März 1765 in Regensberg

3. Johann Kolhbeck den 2-ten März 1765 in Regensberg

4. Joh. Thomas Trier, den 28-ten Mai 1765 in Regensberg

5. Stephan Tittmann den 23-ten Mai 1765 in Regensberg

6. Johannes Bender, den 24-ten Mai 1765 in Regensberg

7. Jakob Semle, den 1 August 1765 in Regensberg

8. Johann Zwinger, den 13 August 1765 in Regensberg

9. Nikolaus Klein, den 27 April 1765 in Regensberg

10. Christoph Dallheimer, den 19-ten August 1765 in Regensburg

11. Joseph Klepphahn, den 30-ten Juni 1765 in Regensburg

12. Conrad Reinhard, den 12-ten Mai 1765 in Regensburg

13. George Weiß, den 6-ten März 1765 in Regensburg

14. Peter Pfannenstiel, den 5-ten Juni 1765 in Ulm

15. Michael Pfannenstiel, den 5-ten Juni in Ulm

16. Peter Schirmer, den 5-ten Mai 1765 in Regensburg

17. Magnus Schilling, den 25-ten Mai 1765 in Regensburg

18. Conrad Katzenberger, den 8-ten Juni 1765 in Regensburg

19. Peter Wolf, den 8-ten Juni in Regensburg

20. Heinrich Träfer, den 2-ten Juni 1765 in Ulm

21. Peter Staub, den 30-ten August 1765 in Regensburg

22. Kaspar Rischy, den 2-ten Juni 1765 in Ulm

23. Matthias Stiller, den 8-ten April in Regensburg

24. George Linnenberger, den 8-ten Mai 1765 in Regensburg

25. Peter Herz, den 14-ten Juni 1765 in Regensburg

26. Johann Haßler, den 8-ten Mai 1765 in Worms

27. Stephan Gärtner, den 15-ten Mai 1765 in Regensburg

28. Nikolaus Asselborn, den 25-ten Mai 1765 in Regensburg

29. Johann Stier, den 25-ten Mai 1765 Regensburg

30. Philipp Kirsch, dem 2-ten Juni 1765 in Regensburg

31. Nikolaus Herrmann, den 4-ten Juni 1765 in Regensbur

32. Joseph Stehermann, den 30-ten Juni 1765 in Regensburg

33. Johann Berger, den 3-ten Juni 1765 in Regensbur

34. Conrad Scheibler, den 3-ten Juni 1765 in Ul

35. Johann Reisach, den 5-ten Juni 1765 in Ulm

36. Johann Trittmann, den 19-ten Juni 1765 in Ulm

37. Daniel Oberlieser, den 28 Mai 1765 in Regensburg Jakob

38. Jakob Becker, den 20-ten Mai 1765 in Regensburg

39. Matthias Zimmermann, den 2-ten Juli 1765 in Regensburg

40. Franz Hartung, den 27-ten Juli 1765 in Regensburg

41. Joseph Wachter, den 27-ten Juli 1765 in Regensbur

42. Johann Janus, den 20-ten Juli 1765 in Regensburg

43. Johann Wandemuth, den 3-ten August 1765 in Regensburg

44. George Ohlinger, den 28-ten Mai 1765 in Regensburg

45. Heinr[ich] Ulrich Dilff, den 27-ten April 1765 in Regensburg

46. Heinr[ich] Bach, den 11-ten Mai 1765 in Regensburg

47. Thomas Seger, den 11-ten August 1765 in Regensburg

48. Heinrich Mertes, den 6-ten Juni 1765 in Regensburg

49. Nikolaus Dinkel, den 6-ten Juni 1765 in Regensburg

50. Conrad Swemmling, den 24-ten April 1765 in Regensburg

51. Anton Rittmann, den 30-ten August2765 in Regensburg

52. Franz Joseph Haury, den 30-ten Juli 1765 in Regensburg

53. Kaspar Schneider, den 13-ten April 1765 in Regensburg

54. Heinrich Kappes, den 6-ten Juni 1765 in Regensburg

55. Blasi Erne, den 23-ten Juli 1765 in Ulm

56. Conrad Majer, den 29-ten Juni 1765 in Regensburg

57. Sebastian Steckel, den 26-ten Juni 1765 in Regensburg

58. George Gerhauser, den 29-ten Juni 1765 in Regensburg

59. Lorenz Stengel, den 15-ten Juni 1765 in Regensburg

60. Adam Breit, von Eltern abgeteilt und geheiratet

61. Kilian Bader, den 14-ten Juli 1765 in Ulm

62. Joseph Boxler, den 14-ten Juli 1765 in Ulm

63. Johann Erlenbrach den 14 Juli 1765 in Ulm

64. Peter Schuler, den 28-ten April 1765 in Regensbur

65. Johann Gaßmann, den 25-ten Mai 1765 in Ulm

66. Michael Ritzler, den 7-ten Oktober 1765 in Lübeck

67. Xaveri Walde, den 25-ten Juli in Ulm

68. Sebastian Lober, den 14-ten Mai 1765 in Regensburg

69. Peter Schumacher, den 9-ten April 1765 in Ulm

70. Johannes Schunk, den 14-ten Juni 1765 in Regensburg

71. Peter Asselborn, den 14-ten Oktober 1765in Regensburg

72. Matthias Hansel, den 10-ten Mai 1765 in Regensburg

73. Joh, Chirstoph Heins, den 10-ten September 1765 in Amsterdam

74. Jakob Reichart, den 10-ten Mai 1765 in Ulm

75. Joseph Hecht, den 6-ten Juni 1765 in Regensburg

76. Philipp Jakob Mauer, den 22-ten Mai 1765 in Regensburg

77. Nikolaus Jäger, den 7-ten Juli 1765 in Regensburg

78. Peter Hansohn, den 1-ten Juli 1765 in Regensburg

79. Peter Spickermann, den 11-ten Juli 1765 in Regensburg

80. Matthias Rohr, den 8-ten Mai 1765 in Ulm

81. Johannes Diel, den 11-ten Mai 1765 in Ulm

82. Conrad Herrmann, den 28-ten Juni 1765 in Ulm

(weiterhin abgekürzt)

 

Антон Шнайдер

 

Памятная записка о состоянии поселений иммигрантов, о родословной нашего корня в России, а также о важнейших событиях внутри и вне нашей семьи с тех лет и по настоящее время 1764 – 1770

 

Кто находит чужеземцев приятными, у того нет любви к родине. Если любовь к родине внутри, чужеземцы нам горьки. Но там, где тебе хорошо, там и Родина твоя.

(Антон Шнайдер из колонии Мариенталь)

 

 

Эмиграция и возрождение в России в 1764-1855гг.

(рукопись 200-летней давности)

 

Перевод Антонины Шнайдер-Стремяковой.

 

На русский переведено впервые.

 

Часть первая

 

В Россию вместе с тысячами соотечественников решил отправиться в 1765 году и старый Каспар Шнайдер из деревни Виллервальден, что расположено недалеко от красивого провинциального города Метц. Немец, странствующий богомолец и паломник из герцогства Лотарингия, он надеялся создать там новый счастливый семейный очаг. В г. Регенсбурге у устья Дуная начиналась вербовка и регистрация в директорат Ле Роя, после чего все попадали в прямое к нему подчинение.

Переселенцы под началом Ле Роя должны были заселить уральские степи Саратовской губернии, луга обоих берегов большого Ка´рамана и образовать Красноярский и Тонкошуровский округа.

Все этапированные в 1764-1770 г.г. подчинялись тогдашнему воеводе Василию Григорьевичу, что с доброжелательством и кротостью показывал места, которые предстояло обжить. Перед иммигрантами расстилался большой степной край от города Камышина вдоль реки Еруслан до реки Иргис.

Чтобы иметь возможность оказывать посильную помощь друг другу, люди решили располагаться компактно. Занятые мыслями о настоящем, они не думали о приросте населения и нехватке земли в будущем, так что земли у р. Тарлык и Большой Караман, находившиеся под началом директората Ле Роя, оказались плотно заселёнными. Свободными и неиспользованными по причине их отдалённости оставались земли у речушки Еруслан и извилины Карамана - позже их заселят русские поселенцы.

Однако старому Каспару Шнайдеру не суждено было осуществить задуманное: он умер по дороге в Россию, оставив жену, сына Лоренца и дочь Катарину, которые вместе с 82 семьями – частично уже неполными – помогали основывать колонию. Но потомственный род Шнайдеров, честный и трудолюбивый, продолжается, это можно видеть из нижеследующего регистра. Сегодня, Слава Богу, он считается одним из старейших в общине Мариенталь. Со времени прибытия наших предков, памяти которых я, потомок четвёртого колена, посвящаю свои записи, прошёл 91 год. Чтобы сохранить для будущего хотя бы то немногое, чему свидетелем был я сам и что слышал от отца, я поддался на уговоры детей и внуков и начал беспристрастно записывать пережитое. Находя с детства удовольствие ко всему интересному и удивительному, я не утратил интерес к старине и в зрелом возрасте. Кто усомнится в правдивости моих слов, сошлюсь на записи 1853 года. В них о том же – о колониях Саратовской губернии и происшествиях в них.

Хочется, чтобы потомки получили хотя бы минимум сведений, откуда они, кто они родом, как оказались в России, кто их заказал. Прошу сохранить этот материал, как дорогое сокровище, хотя это история и не благородного рода, а история простого крестьянского рода, являющегося таковым и сегодня. И в том, что память об этом роде не утрачена, я вижу добрый знак. Каждый человек должен быть верен профессии, способствовать благополучию общественной жизни и общечеловеческой любви. Чтобы незнатный крестьянин, назначение которого – презрение, стал почётным и уважаемым наряду с теми, кто знатен, надо быть преданным делу и служить ему достойно и честно. Только в этом случае крестьяне, как и люди знатного рода, могут уверенно искать дорогу к небесам. Неотъемлемая часть развития любого общества – крестьянство, благодаря которому общество существует и благодаря которому происходит развитие искусств. Без крестьянина не может обойтись ни один знатный род и ни один правитель, ибо искусные руки крестьянина всему найдут применение. Крестьянин никогда не забросит обжитое, если он видит в нём дорогу к успеху.

Хотелось бы просить сыновей и внуков, и тех, кому сегодня уже 80, ознакомиться с этими записями. Если мой потомок окажется безграмотным, прошу хотя бы из уст в уста от отца к сыну рассказывать о том, что пережили его предки, пока кто-то не пробьётся к знаниям, как пробился я, потомок 4-го колена. Тысячи наших собратьев ушли в мир иной, оставив мало воспоминаний. Безвозвратно и без всякой пользы утеряны многие интересные родословные. Я нахожу бесценными труды, в которых рассказывается о том, что тревожило и мучило наших предков в давние времена. А ведь без памяти о далёком и недалёком прошлом теряются общества, страны, земли, города, и, что не менее важно, – сведения о роде. Их истории необходимы для поколений более поздних.

Хотя старый Каспар Шнайдер и умер по дороге в Россию, в живых остался его совершеннолетний сын Лоренц, память которого сохранила много из того времени. Осиротевший, он после прибытия на место занялся с выжившими собратьями обустройством нового очага. Его отец на бывшей родине был подёнщиком и своим трудом кормил себя до поры, пока не получил провидение от Бога на переселение в Россию, поэтому у Лоренца не было ни денег, ни возможности для нормального обустройства. Он жил, доверяясь Богу и собственным силам.

Тяжёлым и трудным был путь нашего родового корня в начальном периоде его пребывания в России. Впрочем, таким был путь большей части иммигрантов. Лоренц умер в расцвете лет, и господь Бог благословил его на новую жизнь.

В немецких землях измученный народ преследовали события того времени – он переживал всевозможные тяготы. Войны и лишения вынудили немцев покинуть родину, чтобы осесть с миром там, где было больше свобод и прав, где можно было найти свободные земли, так что людьми владела свободная воля и надежда на светлое будущее.

В начальном периоде переселения народу была обещана поддержка для обустройства быта, и наши потомки предприняли тяжёлое путешествие в далёкую страну, надеясь на Бога и славную царицу Екатерину II. Их сердца испытывали, конечно же, тревогу, ибо будущее нельзя было ни просчитать, ни предвидеть, но, надеясь на Бога и радужные обещания правившей тогда славной и милостивой Императрицы, они настраивались на лучшее. Это счастливое время наступило и продолжается благодаря Господу и милости всего царского рода во славу и блеск его трона.

Manuskript

При благодатном правлении царицы Екатерины II была заложена основа переселения. 102 процветающих кантона – красноречивый памятник стараний монархини.

Лоренц Шнайдер в совершеннолетнем возрасте женился на юной дочери Иоханна Цвингера по имени Катарина, с которой он с большими усилиями занялся домашним и сельским хозяйством, зарекомендовав себя основательным и рачительным хозяином. Он с каждым годом приумножал благосостояние, пока в дом не вошёл достаток и начали рассеиваться тёмные тучи, что сгустились в пути над сиротой, мечтавшем о своём доме. Он неустанно занимался сельским хозяйством, хотя для его ведения ему не доставало знаний.

При распределении собственности Лоренц во время жеребьёвки получил под седьмым номером дом и прилегающие к нему пристройки: амбар и сараи для скота. Это всё тот же дом, где я, как потомственный наследник, живу и по сей день и где нам, по милости Божьей, указано жить и радоваться.

Лоренц Шнайдер вырастил двоих сыновей – Иоханнеса, Иоханна Георге и дочь Анну Марию и ушёл в вечность, завершив в 40-летнем возрасте свою земную жизнь. Как заботливый и рачительный хозяин, отдавший вечности свой безукоризненный и богоугодный труд, он оставил потомкам столько, что они беззаботно и счастливо, без долгов, делающих жизнь горькой, смогли продолжить своё существование по указанному им пути.

Иоханнес, старший сын Лоренца, главный наследник, женился ещё при жизни родителей на молодой дочери Петра Гильда, по имени Мария Катарина; у них родился сын Антон и дочь по имени Анна Мария. Домашнее и сельское хозяйство были в добротном состоянии, всякого скота также было достаточно. Его брат Иоган Георге претендовал на свою часть наследства, хотя отец ещё при жизни завещал ему его часть. Впоследствии Иоханн отделил своего брата, основав ему новое хозяйство, после чего тот женился на дочери Бартоломеуса Беккера, по имени Сюзанна.

Вести хозяйство без помощника было тяжело, и больной Иоганнес взял в помощники Франса, сына Йоханна Германа. Вскоре отец выдал за него свою дочь Анну Марию.

В 1813 году 26 марта умерла на 58-м году жизни от водянки наша мать Мария Катарина.14 января 1814 года я женился на дочери Иоганна Вольфа, по имени Мария Анна. В этом же году, 2 ноября, на 44-м году жизни от лёгочной болезни, которой страдал 7 лет, умер мой отец. Он тихо навечно уснул, и я предал его земле, как того требовал христианский обычай.

Я был молод и неопытен, ждать совета и помощи было неоткуда, и после смерти отца разделил с сестрой Анной Марией наследство, но, благодаря любимому свояку, который семь лет был слугой (батраком) в нашем хозяйстве, раздел оказался несправедливым. Более опытный и намного старше, он частично обманул, частично убедил меня в правомочности этого раздела.

Моя сестра Анна-Мария умерла в год моей женитьбы – 10 апреля 1814 года – на 28-м году жизни. Я имел полное право потребовать назад разделённое имущество, так как у сестры не было наследников, но у меня не было опыта в таких делах. Зять получил половину нашего скота и к тому же ещё и дом, который я им построил. Но, несмотря на то, что я при разделе был обделён, Божье провидение не оставило меня и ежечасно благословляло мои дела и поступки.

Казалось, род Шнайдеров был обречён на вымирание, так как все умирали, не достигнув зрелого возраста. Но Господь знает, что удары судьбы не напрасны. По истечении 91 года я привёл в порядок свой род. Нам с супругой по 58 лет, и в течение 42 лет совместной жизни мы пустили хорошие корни. Начинается новый период, что является концом моей собственной жизни.

С момента образования хозяйства я оставался один-на-один со своими проблемами, но о сохранении хозяйства заботился до 1819 года. Одному вести хозяйство в здешних местах тяжело, оплачивать труд наёмного работника дорого (тем более, если с ним приходится ещё и оспаривать имущество), и я, как единственный наследник, продал хозяйство, положил деньги под проценты и посвятил себя тому, что было мне дорого: занялся учительством – хотелось передать другим полученные в детстве знания. Хорошие позиции были у меня по письму, чтению и математике, но более всего душа лежала к письму. Хотя и говорят, что собственная похвала дурно пахнет, я говорю правду. К школьным делам у меня были способности, они целиком овладели моей душой.

Взвалить на себя управление делами – это тяжкая ответственность. Если человек принимается за дело, к которому у него нет способностей, это не просто опасно, это вредно. Учитель не только должен хорошо читать, красиво и грамотно писать, но и уметь сделать так, чтобы дети преуспевали в катехизисе. Он должен быть набожным, благочестивым и добродетельным, внушать нравственные добродетели и быть так организован, чтобы никому не захотелось на него пожаловаться.

Все 25 лет, в течение которых я успешно выполнял свои обязанности, между мною, обществом и священниками царили мир и единодушие. Всякому, кто пожелает, могу представить аттестаты и свидетельства, – они подтверждают, каким почётом и уважением я пользовался. В течение 25 лет я имел честь работать с шестью нижеследующими духовными лицами:

Йозефус Штайдле, святой отец, иезуит.

Раймундус Тубцевич, доминиканец .

Йозефус Тубцевич, миссионер из Ордена св. Винченциуса .

Петер Ролевич, из того же Ордена.

Йозефус Якубовский, миссионер

Йоганнес Логаимский, миссионер.

Я мог бы ещё много сил отдать этому почитаемому делу, но известные причины, которые ежедневно тяготили, настолько осложнили мне службу, что я решил её оставить и переехать к детям в недавно отстроенный дом. На работе более всего досаждала меня невоспитанность и пренебрежение детей к катехизису. Падение нравов, к сожалению, всё возрастало; никакие выговоры, штрафы и угрозы уже не помогали. Что стало причиной растущей испорченности? Единственным виновником тому был дорогой, добрый отец Логаимский. Его не интересовали ни школа, ни уроки закона божьего, ни мораль – всё, что формирует нравственность. На все жалобы у него был один ответ:

- Это дети. Что с них возьмёшь? Оштрафовать – родители рассердятся, со временем образуется...

Очевидно, с таким подходом он снимал с себя груз за испорченность подрастающей молодёжи. С того времени, как церковный приход попал в руки отца Логаимского, ухудшилась не только наша молодёжь, испортились нравы и у пожилых. Такой скат формируется не от добра, при таком подходе всё загнивает и замирает. Старцы, юнцы и малые извращены. Глядя на них, вспоминаешь прошлое со слезами на глазах. Когда произойдут изменения к лучшему?.. Видимо, уже никогда. Разве что господь Бог сжалится и пошлёт нам опять святых иезуитов... Об испорченной морали я ещё скажу.

Сын Яков стал моим преемником. Уже год, как он заведует школьными делами в колонии Крутояровка (Граф), два года в Казицкой (Брабандер), а я в 1844 году вернулся к своему вновь налаженному хозяйству.

Может, было бы лучше, если бы я определил его на что-либо другое... Я предчувствовал печальный исход того, что хорошо знал изнутри, понимал, что надеяться на лучшее нет оснований, но поддался уговорам отца Логаимского и других.

Моё сердце не ошиблось... Через 8 лет началось низвержение моего сына. Какую только хитрость, зависть, ненависть и неприкрытую злобу может источать человеческое сердце! Подстрекатели, бездари и богоотступники пытались расставить сети и найти причину, чтобы осуществить падение моего сына, но ничто не срабатывало. Жаловались святому отцу, подняли и представили необоснованные причины, приняли постановление об удержании с него зарплаты и послали ходатайство в контору для опекунства иностранных. Однако ни одна жалоба не могла быть удовлетворена, так как все они были противозаконными.

Но нашёлся завистник, который три года пристально наблюдал за делом. С помощью этого Дьявола удалось-таки убрать с дороги моего сына. Он убедил придать делу законный вид, представить его святому отцу Антониусу Рудницкому и склонить его на свою сторону, чтобы он по собственному усмотрению заменил моего сына.

Без расследований, с сомнительной пользой в личной выгоде, моего сына перевели в Остроговку (Лоуис) с лёгкой руки Рудницкого, из-за чего я пребывал в большой печали. Яков работает там и по сей день, и с момента основания колонии лучшего учителя в ней ещё не было.

Выбор мудрого и предусмотрительного отца Рудницкого пал на Адама Вильгельми, который работал в Раскати (Роледер) воспитателем, дьячком и учителем при Рудницком, когда тот был местным духовником. У святого отца был теперь свой человек, но... без знаний, без голоса для проповедей и пения, без красноречия и способностей.

Прошёл год. За это время Рудницкий проникся к рекомендованному такой ненавистью, которое трудно себе представить, хотя сам рекомендовал его чуть ли не, как ангела. Как он принял его, так захотел он от него и избавиться.

Но этому воспротивилась большая часть общины, с которой было заодно и окружное ведомство. По совету и тайному подстрекательству ведомства возмущённые подали жалобу главе Ордена, архиепископу, министру и конторе на нравившегося ранее святого отца Рудницкого.

Но… надуманные жалобы не помогли, и высокочтимый господин Вильгельми по приказу конторы опекунства для иностранцев был вынужден уйти с большим коробом и без аттестации. Должность писаря в Герцоге он смог занять лишь по милости окружного ведомства.

Окружное ведомство состояло из следующих лиц: Йозеф Дельва – волостной голова (председательствующий), Маттиас Германн – окружной заседатель, Николаус Альмайер – окружной писарь. Эти уважаемые и высокочтимые люди, на справедливость, христианскую добродетель и человеколюбие которых рассчитывать не приходилось, решили не ввязываться в дело, которому не было политического решения, потому что право назначения учителя принадлежало исключительно духовенству. Закончилось тем, что дело закрыли... Можно ли быть уверенным, что исход другого дела будет справедливым? Навряд ли. С тех пор, как председательствующим стал Дельва, совершаются несправедливости, свидетелем которых являюсь и я.

Началось время преследований и гонений, жертвой которых стал и мой сын. Но всё преодолевается благодаря терпению.

С тех пор как мы покинули местную церковь, порядка не стало ни в школе, ни в церкви. При нас пение было гармоничным и ласкало слух. Хвалебные песни и песни-благодарения, которые запевались хорошо обученным хором, частично совсем исчезли, частично поются в неправильной тональности с неприятной концовкой. Остаётся только сожалеть о пении в нашу бытность.

Что может быть на земле приятнее милого гармоничного церковного хора? Как тяжело, когда во время молитв раздаются фальшивые ноты! Они мешают приобщиться к Всевышнему, ибо, лишая человека удовольствия, рождают разврат, недовольство и безволие.

Два года, что Вильгельми руководил пением (вплоть до 1833 года), зародило в людях распутство. Служб, когда бы не происходило путаницы во время пения, было очень мало. И чем больше был праздник, тем больше было путаницы и беспорядка. Легко можно себе представить, как это было. Враги Вильгельми передразнивали его и смеялись – друзья огорчались и печалились. Люди больше гневили Бога, нежели замаливали грехи. А кто виноват? Я уже писал: зависть, подлость и глупость человеческая. Прости нас, Господи, все мы грешники и плоды детей рода человеческого...

Мои службы, хвала Господу, проходили хорошо. Были, конечно, тяжёлые и горькие периоды с неудобствами и неприятностями, но в мире трудно найти дело или занятие, не сопряжённое с трудностями, особенно если дела эти достойные и честные. Говорят: «Нет пророков в своём отечестве». Я выдержал прошлое достойно. Жаль, сын оказался менее удачливым.

Человечество во многом изменилось, сегодня нет среди людей желаемого единодушия, верности и любви. Господь хотел осветить нас своей милостью. Но сердце моё предвидит печальное будущее и предчувствует, что на лучшее надеяться не приходится. Нищета и несчастья, которые на нас обрушатся, будут страшнее сегодняшних бед. Очень хотелось бы, чтобы вы, дорогие мои, стали лишь очевидцами этого – не более. Молитесь владыке неба и земли, чтобы он простил меня, вас – всех.

За 25 лет я стал отцом большого семейства. Зарплата, которую я получал, дохода не давала. Но я утвердился сердцем и душой дать всем своим сыновьям профессию. Однако к пожеланию моему они отнеслись равнодушно. Единственное, что они пожелали, заняться тем, кем являлись по рождению, – крестьянствовать. Работа на земле – наидревнейшее занятие, и оно является основой всего, что кормит род человеческий.

1853 год стал годом моего нового начала работы на земле. Я купил необходимую для хозяйства лошадь и все принадлежности, чтобы с плугом можно было выехать в поле.

Итак, основа была заложена. В 1854 году я вновь построил себе новый дом, так как отчий дом продал за время службы. Двор его оставался заброшенным, поэтому на нём я здесь же построил аккуратный дом, летнюю кухню, сараи и прочее. Под моим руководством мы принялись за пахоту и сев. Работали, насколько позволяли силы. Трудолюбием и сноровкой Бог нас не обидел. Постепенно мы достигли хорошего благосостояния, так что в настоящее время, благодаря Господу, живём мирно и уважительно в своё удовольствие, по образу и подобию крестьянскому. Дом, двор и все пристройки в хорошем состоянии, скотом нас Бог также благословил. Деньгами я не богат – людьми богаче, и насчитываю в 1855 году 25 живых душ обоего пола...

Прошу потомков принять к сведению нижеследующую запись и продолжить в прилагаемой форме память о прародителях (список рода в пяти поколениях – в книге „Мариенталь XIII-XIX немецкое Поволжье»)

Дети воспитаны в повиновении и послушании, я выполнял свой родительский долг. Вере обучал их сам, подавая пример набожности. Они унаследовали от меня столько, что cмогут беззаботно крестьянствовать и дальше. Так как семья моя сильно разрослась, я счёл необходимым отделить старшего сына и в 1851 году построил ему новое хозяйство, при перерасчёте на деньги это составило 2000 рублей.

Прошу Господа благословить его, потому что он до настоящего времени честно и искренне исполнял свой сыновний долг перед родителями. Вниманием других детей Бог меня также не обидел.

 

Реестр первых переселенцев колонии Тонкошуровка, откуда и где завербовались

 

1. Андреас Вайлерт 25 июля 1765 г. Ульм

2. Симон Майер 8 марта 1765 г. Регенсбург

3. Иоганн Кольбек 2 марта 1765 г., Регенсбург

4. Йоханн Томас Трир 28 мая 1765г. Регенсбург

5. Штефан Титманн 23 мая 1765г. Регенсбург

6. Йоханнес Бендер 24 мая 1765г. Регенсбург

7. Якоб Сэмле 1 августа 1765г. Регенсбург

8. Йоганн Цвингер 13 августа 1765г. Регенсбург

9. Николаус Кляйн 27 апреля 1765., Регенсбург

10.Христоф Дальхаймер 19 августа 1765г, Регенсб.

11.Йозеф Клепхан 30 июня 1765г. Регенсбург

12. Конрад Райнхард 12 мая 1765г., Регенсбург

13. Георг Вайс 6 марта 1765г. Регенсбург

14. Петер Пфанненштиль 5 июня 1765г. Ульм

15.Михаэль Пфаннештиль 5 июня 1765г. Ульм

16. Петер Ширмер мая 1765г. Регенсбург

17. Магнус Шиллинг 25 мая 1765г., Регенсбург

18. Конрад Катценбергер 8 июня 1765г., Регенсбург

19. Петер Вольф 8 июня 1765г., Регенсбург

20. Хайнрих Трэфер 2 июня 1765г., Ульм

21. Пётр Штауб 30 августа 1765г. Регенсбург

22. Каспар Рыши 2 июня 1765г., Ульм

23. Маттиас Штиллер 8 апреля 1765г. Регенсбург

24. Георг Линненбергер 8 мая 1765г., Регенсбург

25. Пётр Герц 14 июня 1765г. Регенсбург

26. Йоханн Хасслер 8 мая 1765г., Вормс

27. Штэфан Гэртнер 15 мая 1765г. Регенсбург

28. Николаус Ассельборн 25 мая 1765г., Регенсбург

29. Йоханн Штиер 25 мая 1765г., Регенсбург

30. Филипп Кирш 2 июня 1765г., Регенсбург

31. Николаус Херманн 4 июня 1765г., Регенсбург

32. Йозеф Штеерманн 30 июня 1765г., Регенсбург

33. Йоханн Бергер 30 июня 1765г., Регенсбург

34. Конрад Шайблер 3 июня 1765г., Ульм

35. Йоханн Райзах 5 июня 1765г., Ульм

36. Йохан Триттманн 19 июня 1765г., Ульм

37. Даниэль Оберлизер 28 мая 1876г., Регенсбург

38. Яков Беккер 20 мая 1765г., Регенсбург

39. Маттиас Циммерманн 2 июля 1765г., Регенсбург

40. Франц Гартунг 27 июля 1765г., Регенсбург

41. Йозеф Вахтер 27 июля 1765г., Регенсбург

42. Йоханн Янус 20 июля 1765г., Регенсбург

43. Йоханн Вандемут 3 августа 1765г., Регенсбург

44. Георг Олингер 28 мая 1765г., Регенсбург

45. Хайнрих Ульрих Дильф 27 апреля 1765г. Регенсбург

46. Хайнрих Бах 11 мая 1765г., Регенсбург

47. Томас Зегер 11 августа 1765г., Регенсбург

48. Хайнрих Мертес 6 июня 1765г., Регенсбург

49. Николаус Динкель 6 июня 1765г., Регенсбург

50. Конрад Свеммлинг 24 апреля 1765г., Регенсбург

51. Антон Риттманн 30 августа 1765г., Регенсбург

52. Франц Йозеф Хаури 30 июля 1765г., Регенсбург

53. Каcпар Шнайдер 13 апреля 1765г., Регенсбург

54. Хайнрих Каппес 6 июня 1765г., Регенсбург

55. Блази Эрнэ 23 июля 1765г., Ульм

56. Конрад Майер 29 июня 1765г. Регенсбург

57. Себастьян Штеккель 26 июня 1765г., Регенсбург

58. Георг Герхаузер 29 июня 1765г., Регенсбург

59. Лоренц Штенгель 15 июня 1765г., Регенсбург

60. Адам Брайт – отделился от родителей и женился

61. Килиан Бадер 14 июля 1765г., Ульм

62. Йозеф Бокслер 14 июля 1765г. Ульм

63. Йоханн Эрленбах 14 июля 1765г., Ульм

64. Петер Шулер 28 апреля 1765г. Регенсберг

65. Йоханн Гассманн 25 мая 1765г., Ульм

66. Михаил Ритцлер 7 октябры 1765г. Любек

67. Ксафери Вальде 25 июля 1765г Ульм

68. Себастьян Лобер 14 мая 1765г Регенсбург

69. Пётр Шумахер 9 апреля 1765г Ульм

70. Йоханнес Шунк 14 июня 1765г Регенсбург

71. Пётр Асельборн 14 октября 1765г. Регенсбург

72. Маттиас Хансель 10 мая 1765г. Регенсбург

73. Йохан Христоф Хайнс 10 сент. 1765г. Амстердам

74. Яков Райхард 10 мая 1765г. Ульм

75. Йозеф Хехт 6 июня 1765г. Регенсбург

76. Филипп Яков Мауэр 22 мая 1765г. Регенсбург

77. Николаус Егер 7 июля 1765г. Регенсбург

78. Пётр Ханзон 1 июля 1765г. Регенсбург

79. Пётр Шпикерманн 11 июля 1765г. Регенсбург

80. Маттиас Роор 8 мая 1765г. Ульм

81. Йоханнес Диль 11 мая 1765г. Ульм

82. Конрад Херманн 28 июня 1765г. Ульм

Manuskript Manuskript

(продолжение следует в сокращении)

↑ 1866